Kursnummer | 3207 |
Dozentin |
Jochen Zellner
|
Datum | Dienstag, 11.06.2024 18:30–20:00 Uhr |
Gebühr | 12,00 EUR |
Ort |
Kloster St. Gabriel
|
Der Krieg um die Region Berg-Karabach ist mehr als ein Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Vorläufiger Höhepunkt ist die bevorstehende Auflösung der Region. Es dreht sich alles um die Frage der Unabhängigkeit der Region. Dabei wird das überwiegend muslimisch geprägte Aserbaidschan im Konflikt von der Türkei unterstützt, während Russland als Schutzmacht für Armenien fungiert. Der Konflikt weist mehrere Widersprüche auf. Der erste ist, dass die 1991 für unabhängig erklärte Republik Berg-Karabach mit einer mehrheitlich armenischen Bevölkerung auf aserbaidschanischem Staatsgebiet liegt und völkerrechtlich nicht zu Armenien, sondern zu Aserbaidschan gehört. Der zweite Widerspruch ist die fehlende staatliche Anerkennung durch Armenien selbst. Obwohl Berg-Karabach dort als ein "untrennbarer Teil Armeniens" gilt, wurden Gesetzentwürfe zur Anerkennung der Unabhängigkeit im armenischen Parlament und der Regierung bisher blockiert. Vorläufiger Höhepunkt ist die Auflösung von Berg-Karabach. Die Region höre auf zu existieren - ab dem 1. Januar 2024, erklärte der Präsident der selbsternannten Republik, Samwel Schahramanjan. Alle staatlichen Institutionen werden laut einem von ihm unterzeichnetem Dekret aufgelöst. Im Rahmen des Vortrags werfen wir einen Blick auf diese Krisenregion – sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit.